Krankheitsbild
Symptome und Verlauf einer Blasenentzündung
Siedeln sich Bakterien in der Blase an, kann eine Harnwegsinfektion entstehen. Frauen sind von Blasenentzündungen deutlich häufiger betroffen als Männer.
Symptome einer unkomplizierten Blasenentzündung
Bei einer unkomplizierten (akuten) Harnwegsinfektion liegen keine komplizierenden Faktoren (etwa Vorerkrankungen, Harnsteine etc.) vor, die einen schweren Verlauf oder Folgeschäden begünstigen. Häufig ist nur der untere Teil des Harnsystems – also Harnröhre und Harnblase – von der Entzündung betroffen.
Typische Beschwerden für solche einfachen Harnwegsinfekte sind unter anderem:
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Häufiger, teils plötzlicher Harndrang bei nur geringer Harnabgabe
- Trübung des Urins, unter Umständen riecht dieser schlecht oder Blutbeimengungen sind sichtbar
- Unterleibsschmerzen
- Allgemeines Krankheitsgefühl
Eine unkomplizierte Blasenentzündung heilt meist ohne Probleme ab und ist in der Regel gut behandelbar.
Komplizierte Harnwegsinfektion – mögliche Symptome
Gut zu wissen:
Die Symptome einer komplizierten Harnwegsinfektion und einer möglichen Nierenbeckenentzündung sollten Sie immer ernst nehmen und im Zweifel ärztlich abklären lassen. Generell ist eine Ausbreitung der Infektion auf die Nieren aber sehr selten. Denn bei den meisten Blasenentzündungen handelt es sich um unkomplizierte Harnwegsinfekte, die ohne Folgen ausheilen.
Weitere Formen der Blasenentzündung
Neben der Unterscheidung in unkomplizierte und komplizierte Harnwegsinfekte gibt es noch weitere Einteilungen beziehungsweise Formen einer Zystitis. Dazu gehören unter anderem:
- Asymptomatische Bakteriurie: Werden im Rahmen einer Urinuntersuchung Bakterien nachgewiesen, es sind aber keine Symptome vorhanden, sprechen Experten von einer asymptomatischen Bakteriurie. Diese ist in der Regel harmlos.
- Rezidivierende Blasenentzündung: Treten Harnwegsinfekte mindestens 2-mal in 6 Monaten oder in einem Jahr insgesamt mindestens 3-mal auf, ist von einer rezidivierenden (oder umgangssprachlich chronischen) Blasenentzündung die Rede.1 Bis zu 5 Prozent aller Frauen sollen hiervon betroffen sein.1
- Honeymoon-Zystitis: Der Begriff beschreibt das Auftreten einer Zystitis nach häufigerem Geschlechtsverkehr (beispielsweise in den Flitterwochen, daher auch die Bezeichnung). Er wird vor allem umgangssprachlich verwendet und bezieht sich meist auf eine einfache, unkomplizierte Harnwegsinfektion.
- Interstitielle Zystitis (Blasenschmerzsyndrom): Dabei handelt es um eine chronische Erkrankung, die mit einer Entzündung der Harnblase einhergeht und Schmerzen im Unterleib und/oder Beckenbereich hervorrufen kann. Auch verstärkter Harndrang und zum Teil Harninkontinenz gehören zu den möglichen Beschwerden. Anders als bei gewöhnlichen Harnwegsinfekten liegt keine Infektion mit Bakterien oder anderen Erregern vor. Die genaue Ursache ist bislang unklar.
Wichtig: Die Feststellung der vorliegenden Form einer Harnwegsinfektion ist für die Behandlung entscheidend, beispielsweise wenn die Blasenentzündung chronisch verläuft.
Auslöser
Ursachen und Risikofaktoren eines Harnwegsinfekts
Auslöser für eine einfache Blasenentzündung sind in der Regel Bakterien, die über die Harnröhre in die Blase gelangen und dort eine Infektion hervorrufen. Das kann beispielsweise beim Geschlechtsverkehr passieren, aber auch, wenn Darmbakterien beim Toilettengang durch falsches Abwischen in den Genitalbereich kommen.
Ist eine Blasenentzündung ansteckend?
Da eine Blasenentzündung meist durch Bakterien ausgelöst wird, ist eine Übertragung der Erreger generell möglich. Doch auch Menschen ohne akute Harnwegsinfektion können Bakterien verbreiten. Eine Blasenentzündung ist somit nicht zwingend ansteckend.
Folgende Faktoren können eine Blasenentzündung begünstigen:
- Verwendung von Diaphragmen (Barrieremethode für Frauen zur Verhütung) sowie Verhütungscremes, die Spermien abtöten
- Vorliegen von Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Diabetes mellitus
- Anatomische Veränderungen im Harnwegsbereich (zum Beispiel eine Verengung der Harnröhre bei Männern)
- Nutzung eines Blasenkatheters (eine Art künstlicher Blasenausgang)
- Junges Alter beim erstmaligen Auftreten einer Blasenentzündung (unter 15 Jahren)2
- Unterkühlung, etwa durch nasse Badekleidung
- Übertriebene Intimhygiene, beispielsweise die häufige Verwendung von Intimwaschlotionen
- Zurückliegende Antibiotikaeinnahmen
Zudem treten Blasenentzündungen bei Schwangeren oder Frauen in den Wechseljahren aufgrund von hormonellen Veränderungen vermehrt auf.
Blasenentzündung bei Mann und Frau – warum die einen häufiger betroffen sind
Harnwegsinfekte treten bei Frauen deutlich öfter auf als bei Männern. Der Grund dafür: Die weibliche Harnröhre – die von der Harnblase bis zum Scheidenausgang reicht – ist relativ kurz. Bakterien haben daher leichtes Spiel. Bei Männern hingegen geht die Harnröhre von der Blase bis zur Penisspitze. Sie ist deutlich länger, wodurch es für Erreger schwerer ist, in die Blase zu gelangen.
Diagnose
Ursachen und Risikofaktoren eines Harnwegsinfekts
Zu Beginn steht ein Gespräch, in dem der Arzt die Beschwerden des Patienten abfragt. Oft ergibt sich daraus schon der Verdacht auf eine unkomplizierte oder komplizierte Blasenentzündung.
Anschließend kann eine Urinuntersuchung erfolgen, die Aufschluss darüber gibt, ob sich Bakterien darin befinden. Weitere Analysen des Urins (etwa ein genauer Erregernachweis) sind bei eindeutigen Beschwerden in der Regel nicht notwendig.
Bei starken Beschwerden und dem Hinweis auf eine komplizierte Harnwegsinfektion kann der Arzt zudem mithilfe eines Ultraschalls die Blase und die Nieren untersuchen. Sehr selten werden zusätzlich eine Röntgenuntersuchung oder Blasenspiegelung durchgeführt, um Veränderungen der Blase festzustellen.
Gut zu wissen:
Vermuten Sie, eine Blasenentzündung zu haben, ist der Hausarzt ein guter erster Ansprechpartner. Aber auch Fachärzte für Gynäkologie (Frauenheilkunde) oder Urologie (Erkrankungen des Urogenitalsystems) können weiterhelfen.
Therapie
Blasenentzündung – welche Behandlung ist die richtige?
Eine einfache, unkomplizierte Harnwegsinfektion heilt in der Regel von selbst aus, ohne Folgeschäden. Daher sind Medikamente bei einer Blasenentzündung häufig nicht zwingend erforderlich, gerade wenn diese gut auszuhalten ist. Dennoch kann eine Behandlung sinnvoll sein, und zwar dann, wenn
- die Krankheitsdauer verkürzt werden soll oder
- die Beschwerden sehr stark sind, sodass eine Linderung notwendig ist.
In diesen Fällen ist es ratsam, sich an einen Arzt wenden, damit dieser falls nötig Antibiotika oder andere Medikamente gegen die Blasenentzündung verordnen kann.
Antibiotika bei Blasenentzündung – wann sie sinnvoll sind
Antibiotika wirken gegen Bakterien und können so bei einer bakteriellen Harnwegsinfektion helfen. Meist zeigt sich dieser Effekt relativ schnell und die akuten Symptome – wie Schmerzen beim Wasserlassen – nehmen ab. Auch bei komplizierten Harnwegsinfekten oder rezidivierenden (chronischen) Blasenentzündungen sind Antibiotika oft das Mittel der Wahl, um eine Ausbreitung der Infektion und Folgeschäden zu verhindern.
Wichtig: Hat sich nach Abschluss der Antibiotika-Therapie die Blasenentzündung noch nicht gebessert, sollten Betroffene erneut einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen wird er ihnen ein anderes Medikament verschreiben.
Was noch helfen kann:
Bei leichten bis mittelstarken Schmerzen können Schmerzmittel (etwa mit den Wirkstoffen Ibuprofen) für Linderung sorgen. Zudem empfinden manche Personen Wärmeanwendungen bei einer Blasenentzündung als angenehm, zum Beispiel ein Kirschkernkissen auf dem Unterleib.
Produkte von APOGEPHA – Medikamente bei Blasenentzündung
Zur Unterstützung einer antibiotischen Therapie können pflanzliche Mittel eingesetzt werden, die durch Anregung der Nierentätigkeit die Harnwege durchspülen und dadurch das Festsetzen von Bakterien verhindern. Besonders geeignet ist dafür das Extrakt aus Goldrutenkraut.
Vorsorge
Wie lässt sich einer Blasenentzündung vorbeugen?
Zwar gibt es kein Geheimmittel, mit dem sich ein Harnwegsinfekt immer verhindern lässt, dennoch können Sie einiges tun, um das Risiko einer Blasenentzündung zu verringern:
- Viel trinken: Trinken Sie 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, um so Bakterien aus der Blase zu spülen (Ausnahme bei Herz- oder Nierenerkrankungen).
- Warm halten: Schützen Sie sich vor Unterkühlung. Ziehen Sie nasse Kleidung oder Schwimmklamotten so schnell wie möglich aus und wechseln Sie zu trockenen Kleidungsstücken.
- Nicht verkneifen: Halten Sie bei Harndrang nicht lange ein, sondern gehen Sie möglichst bald zur Toilette. 5- bis 7-maliges Wasserlassen am Tag (und bis zu 1-mal in der Nacht) gilt als normal.3
- Sex: Gehen Sie als Frau nach dem Geschlechtsverkehr zum Wasserlassen auf die Toilette. Wechseln Sie nicht von Anal- zu Vaginalverkehr, ohne das Kondom zu wechseln.
- Hygiene: Beim Toilettengang reinigen Sie den Genitalbereich nach dem Stuhlgang nur von vorne nach hinten.Waschen Sie Ihren Intimbereich nicht übertrieben häufig und nur mit hautschonender Flüssigseife und warmen Wasser. Benutzen Sie im Intimbereich keine Desinfektionsmittel oder Intimsprays, damit der Säureschutzmantel der Haut erhalten bleibt.
- Textilien: Tragen Sie täglich frische, nicht zu enge Baumwollunterwäsche. Wechseln Sie täglich den Waschlappen für den Intimbereich und reservieren Sie für diesen Bereich ein spezielles Handtuch, auf keinen Fall Gemeinschaftshandtücher benutzen.
Sollten Sie trotz dieser Tipps häufiger unter Harnwegsinfekten leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt zur Abklärung aufsuchen.
Fachkreise
Harnwegsinfektion: Informationen für Fachkreise
Generell gehören Infektionen der Harnwege zu den häufigsten urogenitalen Erkrankungen. Im ambulanten Bereich sind unkomplizierte Harnwegsinfektionen (HWI) nach den Atemwegsinfekten sogar der häufigste Grund für Antibiotikaverschreibungen. Dabei stellen Resistenzen von Erregern unkomplizierter HWI stellen zunehmend ein weltweites Problem dar.
Im APOGEPHA-Portfolio finden Sie 3 Antibiotika, die in der aktuellen S3-Leitlinie (AWMF-Register-Nr.: 043/044) aufgrund ihrer ausgezeichneten Resistenzlage und der gezielten Wirkung in der Blase als Mittel der Wahl zur Behandlung der akuten unkomplizierten Zystitis eingestuft werden.
Darüber hinaus bieten wir nicht-antibiotische Produkte zur ergänzenden Behandlung oder Prävention. Auch zu diesen finden Sie weiterführende Informationen im Produkte-Bereich.
Klicken Sie einfach hier, um über den Fachkreis-Login zu den ausführlichen Produktinformationen der Antibiotika gegen Blasenentzündungen zu gelangen:
Downloads
Blasenentzündung: Kostenlose Downloads und Services
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FAQ
Häufige Fragen und Antworten zur Blasenentzündung
Typische Symptome sind Brennen oder Schmerzen beim Wasserlasen sowie häufiger Harndrang. Auch eine Trübung des Urins und ein generelles Krankheitsgefühl sind denkbar.
Generell zeigt sich eine Blasenentzündung beim Mann ähnlich wie bei einer Frau. Sie müssen häufiger Wasserlassen, verspüren dabei mitunter ein unangenehmes Brennen und fühlen sich allgemein abgeschlagen.
Meist sind es Bakterien, die etwa beim Geschlechtsverkehr oder beim Toilettengang über die Harnröhre in die Blase gelangen und dort eine Infektion hervorrufen.
In vielen Fällen heilt eine einfache Blasenentzündung von alleine aus. Medikamente (Antibiotika) können jedoch die Krankheitsdauer verkürzen und Symptome lindern. Für diese braucht es ein ärztliches Rezept.
Meist wirken Antibiotika bei Blasenentzündungen relativ schnell – wie schnell genau, ist individuell verschieden. Sollte sich nach 1 Woche keine Besserung eingestellt haben, empfiehlt es sich, nochmals einen Arzt aufzusuchen.2
Auf Alkohol, Kaffee und saure Zitrussäfte sollten Sie bei einer Blasenentzündung besser verzichten, da diese die Harnwege zusätzlich reizen können.
Bakterien können beispielsweise beim Geschlechtsverkehr oder beim Toilettengang, wenn falsch abgewischt wurde (von hinten nach vorne statt umgekehrt), in die Harnröhre gelangen und dort die Infektion auslösen.
Das wäre theoretisch denkbar, ist aber eher unwahrscheinlich. In den meisten Fällen handelt es sich beim Auslöser für eine Blasenentzündung um eigene Darmbakterien, die in die Harnröhre gelangt sind.
Was helfen kann: Trinken Sie reichlich, gehen Sie regelmäßig auf die Toilette und achten Sie auf eine gründliche, aber nicht übertriebene Intimhygiene. Zudem sollten Sie Unterkühlungen (etwa durch nasse Schwimmkleidung) möglichst meiden. Zusätzlich können spezielle Produkte bei der Prävention unterstützen.
Quellen
- 1 Rezidivierende Harnwegsinfektionen: Wie vermeiden und behandeln?“. Aerzteblatt.de, https://www.aerzteblatt.de/archiv/171807/Rezidivierende-Harnwegsinfektionen-Wie-vermeiden-und-behandeln. Zugegriffen 15 Juli 2024.
- 2 „Blasenentzündung – Brennen beim Wasserlassen“. Patienten-Information.de, https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/blasenentzuendung. Zugegriffen 15. Juli 2024.
- 3 „Wie funktioniert die Harnblase?“ Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-funktioniert-die-harnblase. Zugegriffen 15. Juli 2024.