Produktprofil
Urocin® – das Mitomycin von APOGEPHA
Urocin® ist für die intravesikale Anwendung zur Rezidivprophylaxe bei nicht-invasivem Harnblasenkarzinom nach transurethraler Resektion bestimmt.
Die Eigenschaften des Urocin®-Systems:
- Die Durchstechflasche mit dem Wirkstoff Mitomycin als gefriergetrocknetes Pulver verfügt über eine Sicherheitsummantelung für zusätzliche Arbeitssicherheit und schützt den empfindlichen Wirkstoff durch Braunglas – besonders sicher in der Handhabung.
- Das Applikationssystem mit 0,9 %-iger Kochsalzlösung zur Rekonstitution des Wirkstoffs bietet ein handliches Format, gute Entleerbarkeit, wiederverschließbare Klemmen, einen fest-sitzenden Klemmbügel und eine Sterilschutzkappe am Katheteranschluss.
- Der flexible Katheter mit Nelatonkopf (14 Ch, 40 cm) ist ein Sicherheitskatheter zum Sofortgebrauch.
- Der Entsorgungsbeutel ist ein Zip-Beutel ohne Klebekante.

Indikation
Anwendungsgebiet von Urocin®
Urocin® ist ein Pulver, das zur Herstellung einer Injektions- beziehungsweise Infusionslösung zur palliativen Tumortherapie oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung zur Rezidivprophylaxe bei einem nicht-invasivem Harnblasenkarzinom nach transurethraler Resektion dient. Es wird bei Erwachsenen angewendet.
Wirkung
Urocin® – Pharmakodynamik
Das Antibiotikum Mitomycin ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylanzien. Es wurde aus Streptomyces caespitosus isoliert und hat eine antineoplastische Wirkung. Mitomycin liegt in inaktiver Form vor. Die Aktivierung zu einem trifunktionellen Alkylanz erfolgt rasch, entweder bei physiologischem pH in Anwesenheit von NADPH im Serum oder praktisch in allen Körperzellen intrazellulär mit Ausnahme des Cerebrums, da die Blut-Hirn-Schranke von Mitomycin nicht überwunden wird. Die 3 alkylierenden Radikale stammen je von einer Chinon-, einer Aziridin und einer Urethangruppe.
Der Wirkungsmechanismus beruht überwiegend auf einer Alkylierung der DNA (weniger der RNA) mit entsprechender Hemmung der DNA-Synthese. Der Grad der DNA-Schädigung korreliert mit dem klinischen Effekt und ist in resistenten Zellen geringer als in sensiblen. Wie bei anderen Alkylanzien werden proliferierende Zellen stärker geschädigt als solche, die sich in der Ruhephase (G0) des Zellzyklus befinden. Zusätzlich werden, insbesondere bei Anwendung höherer Dosen, freie Peroxidradikale freigesetzt, die zu DNA-Brüchen führen. Die Freisetzung von Peroxidradikalen wird mit dem organspezifischen Muster an Nebenwirkungen in Verbindung gebracht.
Anwendung
Verabreichung von Urocin®
Soweit nicht anders verordnet, wird Urocin® wie folgt angewendet:
Dosierung von Urocin®
Es gibt eine Vielzahl intravesikaler Therapieregimes für Mitomycin, die sich hinsichtlich der verwendeten Dosis, der Instillationshäufigkeit sowie der Therapiedauer unterscheiden. Sofern nicht anders angegeben, wird Mitomycin in einer Dosierung von 20 bis 40 mg einmal wöchentlich in die Harnblase instilliert. Therapieregimes mit einer alle 2 Wochen, einmal monatlich oder alle 3 Monate erfolgenden Instillation können ebenfalls angewendet werden. Die Entscheidung für das bestmögliche Regime mit optimaler Anwendungshäufigkeit und Therapiedauer sollte vom Facharzt anhand der individuellen Patientensituation getroffen werden.
Mitomycin darf nur von in dieser Therapie erfahrenen Ärzten bei strenger Indikationsstellung und unter laufender Kontrolle der hämatologischen Parameter angewendet werden. Die Injektion muss streng intravenös erfolgen. Bei paravasaler Injektion treten im betroffenen Bereich ausgedehnte Nekrosen auf.
In der zytostatischen Monochemotherapie wird Mitomycin zumeist als Bolusinjektion intravenös verabreicht. Abhängig vom Behandlungsschema beträgt die empfohlene Dosis 10 bis 20 mg/m² KOF alle 6 bis 8 Wochen, 8 bis 12 mg/m² KOF alle 3 bis 4 Wochen oder 5 bis 10 mg/m² KOF alle 1 bis 6 Wochen.
Eine Dosierung von mehr als 20 mg/m² führt zu mehr toxischen Erscheinungen, bringt jedoch keinen therapeutischen Nutzen. Die maximale kumulative Dosis Mitomycin darf nicht mehr als 60 mg/m² betragen.
Urocin® 20 mg ist zur intravenösen Injektion oder Infusion oder zur intravesikalen Instillation nach Auflösen des Pulvers bestimmt. Zur Zubereitung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung wird 1 Durchstechflasche Urocin® 20 mg, entsprechend 20 mg Mitomycin, in 20 ml 0,9%iger isotonischer Natriumchloridlösung gelöst. Die gebrauchsfertige Lösung sollte nicht mehr als 1 mg Mitomycin pro ml enthalten. Es wird empfohlen, dieses Arzneimittel bei seinem optimalen pH-Wert (Urin-pH > 6) anzuwenden und durch eine reduzierte Flüssigkeitsaufnahme vor, während und nach der Instillation die Konzentration von Mitomycin aufrechtzuerhalten. Die Harnblase muss vor der Instillation mit einem Katheter entleert werden. Mitomycin wird mithilfe eines Katheters und mit geringem Druck in die Harnblase eingeführt. Die Dauer der einzelnen Instillation sollte 1 bis 2 Stunden betragen. Während dieser Zeit sollte die Lösung einen ausreichenden Kontakt mit der gesamten Schleimhautoberfläche der Harnblase haben. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass der Patient so weit wie möglich mobil bleibt. Nach 2 Stunden sollte der Patient die instillierte Lösung ausscheiden, vorzugsweise sitzend.
Für die Zubereitung der Stammlösung zur intravenösen Anwendung (0,5 mg Mitomycin/ml) wird der Inhalt einer Durchstechflasche in 40 ml Wasser für Injektionszwecke durch Umschwenken gelöst. Der Inhalt der Durchstechflasche muss sich innerhalb von 5 Minuten klar lösen. Zur Zubereitung der Infusionslösung kann isotonische Natriumchloridlösung verwendet werden. Die gebrauchsfertige Lösung sollte nicht mehr als 0,5 mg Mitomycin pro ml enthalten.
Hinweise
Wichtige Informationen
Mitomycin sollte während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da es mutagene, teratogene und karzinogene Wirkungen hat und die Embryoentwicklung beeinträchtigen kann. Kommt es während der Behandlung zu einer Schwangerschaft, ist eine genetische Beratung notwendig.
Mitomycin geht in die Muttermilch über und darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Patientinnen im gebärfähigen Alter sollten während und bis zu 6 Monate nach der Chemotherapie verhüten oder sexuelle Abstinenz wahren. Mitomycin ist erbgutschädigend. Männern wird empfohlen, während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung keine Kinder zu zeugen und sich vor der Therapie über Spermakonservierung zu informieren, da eine irreversible Infertilität möglich ist.
Urocin® kann selbst bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Übelkeit und Erbrechen verursachen, was das Reaktionsvermögen beeinträchtigen und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen verringern kann. Diese Beeinträchtigung wird in Kombination mit Alkohol verstärkt.
Packungsgrößen
Packungsgrößen von Urocin®
Urocin® in unterschiedlichen Packungsgrößen erhältlich:
Urocin® 20 mg

PZN | Packungsgröße | Normgröße |
---|---|---|
06980531 | 1 Durchstechflasche + Blaseninstillationssystem (N1) | N1 |
06980548 | 4 Durchstechflaschen + Blaseninstillationssystem | N1 |
06980554 | 6 Durchstechflaschen + Blaseninstillationssystem (N2) | N2 |
Urocin® 40 mg

PZN | Packungsgröße | Normgröße |
---|---|---|
14290964 | 1 Durchstechflasche + Blaseninstillationssystem (N1) | N1 |
14290970 | 4 Durchstechflaschen + Blaseninstillationssystem | N1 |
14290987 | 6 Durchstechflaschen + Blaseninstillationssystem (N2) | N2 |
Services
Kostenloses Downloadmaterial zu Urocin®
Mit nur 1 Klick können Sie sich hier die Gebrauchs- sowie Fachinformationen zu Urocin® sowie weiteres Servicematerial für sich und Ihre Patienten herunterladen.
Urocin® 20 mg
Urocin® 40 mg
Handlingsfilm Urocin®
Schauen Sie sich für weitere Informationen zur Zubereitung und Applikation das folgende Video an:
Therapiepass Urocin®
Der Therapiepass gibt Ihren Patienten Informationen an die Hand, um bevorstehende Behandlungsmaßnahmen besser zu verstehen:
Allgemeine Informationen
- 1 Bruchsicher, lichtgeschützt und wischtestgeprüft.