Patientengeschichten
Nicht allein mit urologischen Erkrankungen
Endlich wieder ein selbstbewusstes Kind.
Mein Sohn, 6 Jahre alt, ist ein sehr aufgeweckter Junge. Beim Fahrradfahren und Fußball spielen ist er kaum zu bremsen. Auch über Echsen und Fische weiß er schon sehr gut Bescheid. Vor dem Schlafen lesen wir immer gemeinsam Bücher darüber. Allerdings mischte sich seit einiger Zeit eine Anspannung in das abendliche Ritual – denn mein Sohn nässte mitunter nachts noch ein. Er wollte auch gar nicht mehr bei Oma und Opa schlafen, da diese ihn diesbezüglich unter Druck setzten.
Demnächst wird er ein Schulkind und so haben wir doch den Kinderarzt deshalb aufgesucht. Unser Kinderarzt gab erst einmal Entwarnung, dass keine organische Schädigung vorliegt und schickte uns zu einem Urologen. Dieser hat nach einer ausführlichen körperlichen Untersuchung viele Fragen gestellt und meinen Sohn ein Pippi-Protokoll führen lassen.
Nach 6 Wochen hatten wir den nächsten Termin. Bei der Auswertung des Pippi-Protokolls ist dem Arzt aufgefallen, dass mein Sohn auch tagsüber sehr häufig (bis zu 13-mal) auf die Toilette geht und die Urinmenge, die in der Harnblase gespeichert wird, für sein Alter zu gering ist. Mir ist dann auch aufgefallen, dass er häufig ganz schnell auf die Toilette flitzt. Neben vielen Hinweisen zum Verhalten, der Arzt sagte dazu Urotherapie, empfahl er uns beim nächsten Besuch die Einnahme eines Medikamentes, das die Blasenkapazität erhöht.
Dieses Medikament nimmt mein Sohn jetzt seit 8 Wochen und wir bemerken, dass er tagsüber seltener auf die Toilette und vor allem nicht mehr so schnell flitzen muss. Das Pippi-Protokoll, das wir in der nächsten Woche mit zum Arzt nehmen müssen, haben wir gerade beendet. Jetzt geht mein Sohn nur noch 8-mal täglich auf die Toilette und kann schon 30 ml Urin in der Blase mehr speichern.
Und wir hatten seit 4 Wochen kein „nächtliches“ Ereignis. Ich bin froh, dass wir uns Hilfe beim einem Arzt geholt haben. Jetzt schauen wir uns wieder entspannt die Bücher vor dem Schlafen an und auch bei Oma und Opa ist es wieder schön.
Glückliches Leben - trotz Prostatakrebs.
Mein Name ist Holger, ich bin 69 Jahre alt. Letztes Jahr ging ich auf das Drängen meiner Frau zu einer Früherkennungsuntersuchung. Eigentlich wollte ich nicht gehen, irgendwie war es mir unangenehm. Aber heute bin ich froh, dass ich auf sie gehört habe. Damals wurde bei mir ein erhöhter PSA-Wert festgestellt.
Daraufhin wurden noch ein paar Tests gemacht und der Verdacht, dass ich Prostatakrebs haben könnte, erhärtete sich. Nach einer intensiven Beratung von meinem behandelnden Urologen wurde eine Biopsie (Gewebeentnahme) durchgeführt. Leider zeigte das Ergebnis der Biopsie ein fortgeschrittenes hormonempfindliches Prostatakarzinom. Mein Arzt erklärte mir, dass man in diesem Fall den Krankheitsverlauf mit den richtigen Medikamenten positiv beeinflussen könnte.
Es war eine schwere Zeit, vor allem für meine Frau und unsere Familie. Doch zum einen fühle ich mich bei meinem Urologen sehr gut aufgehoben und er erklärte uns auf verständliche Weise, was mit mir los ist. Zum anderen schlägt die sogenannte LHRH-Therapie bei mir gut an. Der Testosteronwert und somit auch der PSA-Wert konnten erfolgreich gesenkt werden. Aktuell sieht es so aus, dass das Fortschreiten der Krebserkrankung stark gebremst bzw. gestoppt wurde.
Ich lasse meinen PSA- und Testosteronwert stetig kontrollieren und bekomme ich kontinuierlich (alle 3 Monate) mein Medikament gespritzt. Vor allem aber genieße ich die Zeit mit meinen Liebsten sehr intensiv. Ich rate allen Männern regelmäßig zur Vorsorge zu gehen, denn es gibt viele Möglichkeiten mit der Krankheit umzugehen. Sicherlich kann ich nicht mehr völlig frei planen, aber mit 3- und 6 Monatsdepots bin ich trotzdem relativ flexibel.