Gutartige Prostatavergrößerung

Während manche Männer damit ganz gut leben können, leiden andere im Alltag stark unter den Beschwerden einer gutartigen (benignen) Prostatavergrößerung. Doch warum wächst die Prostata in fortschreitendem Alter? Das und alles zur Diagnose, Therapie sowie Vorsorge lesen Sie hier.

Mann lächelt: Die Symptome seiner gutartigen Prostatavergrößerung lassen sich gut behandeln.

Krankheitsbild

Definition und Symptome einer gutartig vergrößerten Prostata

Wenn es um eine vergrößerte Prostata und die damit verbundenen Symptome geht, kursieren viele verschiedene Begriffe und Abkürzungen: benigne Prostatahyperplasie (BPH), benignes Prostatasyndrom (BPS) und LUTS (Lower Urinary Tract Symptoms).

Klärung von Begrifflichkeiten rund um eine vergrößerte Prostata

Die Prostata gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen und ähnelt in Gestalt und Größe einer Kastanie. Sie befindet sich direkt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Das Organ besteht aus Bindegewebe, Muskulatur und vielen einzelnen Drüsen, die durch Hormone dazu angeregt werden, ein Sekret zu produzieren, das beim Samenerguss zusammen mit den Spermien ausgeschieden wird und für deren Beweglichkeit sorgt.

Grafik zeigt eine normal große Prostata.

Um das 40. Lebensjahr herum setzt bei den meisten Männern erneut ein Wachstum der bis dahin rund 20 Gramm schweren Prostata ein. Dieses Wachstum ist gutartig (benigne) und wird medizinisch, nur die Gewebsveränderungen beschreibend, als benigneProstatahyperplasie (BPH) bezeichnet. Indem die Prostata stetig wächst, kann sie die Harnröhre so verengen, dass Probleme beim Wasserlassen auftreten.

Grafik zeigt eine vergrößerte Prostata.

Werden durch eine BPH verursachte Beschwerden spürbar, ist oft auch vom benignen Prostatasyndrom (BPS) die Rede. Es steht für die Zusammenhänge der Prostatavergrößerung, dem dadurch erschwerten Harnabfluss und den so entstehenden Beschwerden beim Wasserlassen.

Die Abkürzung LUTS (Lower Urinary Tract Symptoms) fasst die Symptome des unteren Harntrakts zusammen.

Mehr zur Prostata

Typische Anzeichen eines benignen Prostatasyndroms

Bemerkt ein Mann bei sich folgende Symptome, ist es möglich, dass bei ihm ein BPS vorliegt:

  • Häufiges Wasserlassen
  • Plötzlich einsetzender Harndrang
  • Nächtlicher Harndrang
  • Abgeschwächter oder unterbrochener Harnstrahl
  • Verzögertes Wasserlassen
  • Unvollständige Blasenentleerung
  • Nachtröpfeln
  • Brennen beim Wasserlassen durch Entzündungen der Harnwege

Etwa jeder 2. Mann ab dem 50. Lebensjahr ist von einer BPH betroffen, davon hat etwa jeder 3. klinische Symptome. Bei den über 70-Jährigen haben etwa 80 Prozent eine BPH und davon knapp die Hälfte klinische Symptome.

Auslöser

Welche Ursachen hat eine gutartige Prostatavergrößerung?

Mann hat die Beschwerden seiner gutartigen Prostatavergrößerung gut im Griff und lächelt zufrieden.

Die genauen Ursachen für eine gutartige Prostatavergrößerung sind bisher nicht geklärt. Als einer der Hauptgründe gilt jedoch die Veränderung des Hormonhaushalts, insbesondere von Testosteron und Östrogen, im männlichen Organismus, die sich mit zunehmendem Alter einstellt. Beide Hormone fördern das Wachstum der Prostata. Darüber hinaus können entzündliche Prozesse beteiligt sein.

Diagnose

Diagnose einer gutartigen Prostatavergrößerung

Da die gutartige Prostatavergrößerung ständig fortschreitet, verschlimmern sich mit der Zeit auch die Symptome des benignen Prostatasyndroms (BPS). In den verschiedenen Krankheitsstadien können unterschiedliche Behandlungsstrategien erfolgreich sein.

Zur Beurteilung des aktuellen Stadiums, aber auch um den Fortschritt der Prostatavergrößerung ermitteln zu können, verwendet der Arzt häufig einen standardisierten Fragebogen, den IPSS (International Prostata Symptom Score). Die Punktzahl, die sich durch Beantwortung der Fragen ergibt, ist ein Hinweis auf das BPS-Stadium.

Sie können den IPSS-Fragebogen zur ersten Orientierung nutzen. Da sich, wie so oft, hinter denselben Symptomen ganz unterschiedliche Ursachen verbergen können, sollten Sie die medizinische Bewertung Ihrer IPSS-Punktzahl unbedingt Ihrem Arzt überlassen.

Zum IPSS-Fragebogen

Die weiterführende Diagnostik beinhaltet üblicherweise eine Anamnese (Gespräch zur Krankengeschichte des Patienten), eine Tastuntersuchung, die sogenannte digitale rektale Untersuchung (DRU) und einen transrektalen Ultraschall (TRUS) für eine detaillierte Darstellung der Prostata. Zudem können eine Urinprobe, eine Blutuntersuchung sowie eine Harnstrahlmessung weitere wichtige Erkenntnisse liefern.

Eine frühzeitige Diagnostik ermöglicht eine unkomplizierte Behandlung, um das Fortschreiten der Beschwerden einer Prostatavergrößerung zu verhindern oder zu verlangsamen.

Therapie

Behandlungsmöglichkeiten eines benignen Prostatasyndroms

Ein BPS sollte frühzeitig behandelt werden, um Beschwerden in den Griff zu bekommen und vor allem um möglichen Folgeerkrankungen vorzubeugen (zum Beispiel einem Harnstau, einer Blasen-/Niereninfektion, Prostataentzündung oder überaktiven Blase). Die Therapie wird an die individuelle Symptomatik des Mannes angepasst:

  • Bei milden Symptomen kann abwartendes Beobachten (watchful waiting) eine Option sein. Sinnvoll ist aber auch schon bei milder Symptomatik eine gut verträgliche Phytotherapie (Therapie mit pflanzlichen Prostatamitteln). Zudem kann sich eine Umstellung des Lebensstils (Ernährung, Trinkverhalten) positiv auswirken.
  • Bei leichten bis mittelschweren Symptomen kann eine Phytotherapie eine effiziente und gut verträgliche Therapieoption sein. Mit zunehmenden Beschwerden kommen dann auch Medikamente infrage. Bei der medikamentösen Behandlungder gutartigen Prostatavergrößerung stehen Alpha-Rezeptorenblocker (Alphablocker) und 5-Alpha-Reduktasehemmer zur Verfügung. Zusätzlich können auch Kombinationstherapien aus Alpha-1-Blocker und 5-Alpha-Reduktasehemmer beziehungsweise Alpha-1-Blocker und Muskarinrezeptorantagonisten zum Einsatz kommen.
  • Bei schweren Symptomen sollten Betroffene umgehend einen Arzt konsultieren, da eine Therapie dringend angeraten ist. Der Art wird eine genaue Anamnese durchführen, um dann gemeinsam mit dem Patienten die bestmögliche Behandlung zu wählen. Neben einer medikamentösen Therapie kann auch eine minimal invasive Therapie oder Operation in Betracht gezogen werden.

In Abhängigkeit der durch die Prostatavergrößerung hervorgerufenen Symptome sind manche Therapieoptionen für das individuell vorliegende Krankheitsbild besser geeignet als andere. Wird die gutartige Prostatavergrößerung rechtzeitig erkannt, kann die Behandlung auch über Jahre hinweg mit Medikamenten erfolgen. Eine OP lässt sich dadurch unter Umständen vermeiden oder zumindest verzögern.

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Vorsorge

Wichtig für die Vorsorge: Veränderungen ernst nehmen

Die Prostata vergrößert sich langsam, somit kommen die Anzeichen einer gutartigen Prostatavergrößerung schleichend und sind nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden. Der Betroffene merkt also zunächst nichts.

Aber auch wenn die Symptome unübersehbar geworden sind, arrangieren sich viele Männer mit ihnen. Nicht selten aber kann das dazu führen, dass die Harnblase geschädigt oder eine OP erforderlich wird, da die Prostatavergrößerung den Harnabfluss völlig unterbindet (Harnverhalt). Daher ist die regelmäßige Vorsorge 1-Mal jährlich ab dem 45. Lebensjahr von großer Bedeutung. Sie ist schmerzlos und unkompliziert. Die Kosten hierfür werden von der Krankenkasse übernommen.

Neben den Vorsorgeuntersuchungen kann außerdem ein gesunder und aktiver Lebensstil langfristig zur Vorbeugung und Besserung eines benignen Prostatasyndroms beitragen. Hier einige Empfehlungen:

  • Vermeiden Sie langes Sitzen und Unterkühlungen.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung.
  • Trinken Sie circa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, zum Beispiel Mineralwasser, Tee oder Saftschorlen.
  • Verzichten Sie auf übermäßigen Alkoholgenuss, sehr kalte Getränke und starken Kaffee.
  • Sorgen Sie für einen regelmäßigen Stuhlgang.
  • Genießen Sie ein erfülltes Liebesleben.

Wichtig: Achten Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers und scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt aufzusuchen, sobald Beschwerden auftreten oder sich bestehende Symptome verschlechtern.

Fachkreise

Informationen zum BPS für medizinische Fachkreise

Allein in Deutschland leiden rund 5 Millionen Männer über 50 Jahren an Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS), die durch eine benigne Prostatavergrößerung ausgelöst werden. Bedingt durch die pathomorphologischen Veränderungen im Zusammenhang mit einem benignen Prostatasyndrom (BPS), können ausgeprägte Miktionsstörungen auftreten, die mit Schmerzen und oftmals erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen können. Das BPS zeigt sich mit individuell unterschiedlich stark ausgeprägten Beschwerden, welche es zu lindern gilt, um unter anderem eine Folgeschädigung der Harnblase zu vermeiden.

Fachkreis-Informationen

Hier gelangen Sie mit einem Klick zum Fachkreis-Bereich. Loggen Sie sich dort ein, um sich über leitlinienkonforme Therapieoptionen des benignen Prostatasyndroms zu informieren.

FAQ

Häufige Fragen zur gutartigen Prostatavergrößerung

Ein benignes Prostatasyndrom (BPS) liegt dann vor, wenn eine vergrößerte Prostata zu spürbaren Symptomen wie häufigem Harndrang oder Beschwerden beim Wasserlassen führt.

Zu den typischen Symptomen, die eine vergrößerte Prostata verursachen kann, gehören: häufiges Wasserlassen, plötzlich einsetzender Harndrang, nächtlicher Harndrang, abgeschwächter oder unterbrochener Harnstrahl, verzögertes Wasserlassen, unvollständige Blasenentleerung, Nachtröpfeln oder Brennen beim Wasserlassen durch Entzündungen der Harnwege.

Bisweilen sind die genauen Ursachen für eine gutartige Prostatavergrößerung nicht geklärt. Verantwortlich für das Wachstum sind jedoch offensichtlich durch das zunehmende Alter bedingte hormonelle Veränderungen.

Man nimmt an, dass – wie bei vielen anderen Erkrankungen auch – ein ungesunder Lebensstil (einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen) keine gute gesundheitliche Ausganssituation ist.

Um das aktuelle Stadium sowie den Fortschritt der Prostatavergrößerung beurteilen zu können, gibt es einen standardisierten Fragebogen, den IPSS (International Prostata Symptom Score). Die Punktzahl, die sich durch das Beantworten der Fragen ergibt, gibt Aufschluss über den Schweregrad der Prostatabeschwerden.

Eine altersbedingte vergrößerte Prostata ist meist nicht gefährlich, kann jedoch unangenehme Symptome verursachen, beispielsweise Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine benigne Prostatavergrößerung, wenn sie unbehandelt bleibt, zu starken Beeinträchtigungen wie Harnverhalt führen.

Wenn die vergrößerte Prostata spürbare Symptome verursacht, sollten Sie so früh wie möglich und nötig mit einer Behandlung starten, damit Ihr Alltag möglichst beschwerdefrei bleibt.

Nein. Je nach individueller Symptomatik des Patienten sind auch verschiedenste minimal invasive Verfahren zur Linderung der Prostatabeschwerden möglich. Viele davon sind jedoch klinisch noch nicht ausreichend bewertet oder nur für spezielle Patienten geeignet.

Betroffene im frühen Stadium des benignen Prostatasyndroms mit milder oder mittlerer Symptomatik und wenig Leidensdruck können Phytotherapeutika gut einsetzen.

Nein, aber sobald Symptome auftreten, können diese effektiv behandelt und kontrolliert werden. Mit Lebensstiländerungen, Medikamenten oder chirurgischen Eingriffen lassen sich die Beschwerden deutlich lindern und die Lebensqualität verbessern.

Durch bestimmte Behandlungen mit Medikamenten oder minimal invasive Verfahren kann eine Prostatavergrößerung schrumpfen oder in ihrer Größe reduziert werden. Allerdings wird sie nicht  vollständig auf die ursprüngliche Größe zurückgehen.

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