Häufige Fragen zu Prostatakrebs
FAQ
Nein. Im Laufe des Lebens eines Mannes wächst die Prostata ungefähr ab dem 40. Lebensjahr stetig. Dies ist ein normaler und physiologischer Prozess, der als gutartige Prostatavergrößerung (BPH= benigne Prostatahyperplasie) bezeichnet wird. Diese gutartige Prostatavergrößerung unterscheidet sich in Entstehung und Verlauf komplett von einem Prostatakrebs.
Der PSA-Wert dient zur Diagnose. Die Zellen der Prostata bilden ein Eiweiß, das prostataspezifische Antigen (PSA). Eine erhöhte PSA-Konzentration im Blut kann ein Hinweis auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms sein. Dies ist aber auch bei Männern der Fall, die eine gutartige Prostatavergrößerung oder eine Infektion der Prostata aufweisen. Daher sollten mehrere PSA-Werte im zeitlichen Verlauf betrachtet werden.
Im Allgemeinen wird von Werten
- im Normalbereich von 0 - 4 ng/ml
- im Graubereich von > 4 - 10 ng/ml
- im Bereich eines Karzinomverdachts > 10 ng/ml ausgegangen.
Ein weiterer Hinweis kann das Verhältnis von freiem zu Gesamt-PSA auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms sein.
Ist die Tastuntersuchung (DRU = Digitale Rektale Untersuchung) auffällig bzw. die Ultraschalluntersuchung und/oder ein erhöhter PSA-Wert festgestellt worden, ist die Biopsie angezeigt um eine Klärung zu schaffen.
Eine Biopsie ist eine ultraschall-gesteuerte transrektale (über den After) oder trans-perineale (über den Damm) Entnahme einer Gewebeprobe mit Hilfe einer Hohlnadel.
Ist das Prostatakarzinom lokal fortgeschritten und hat Lymphknoten- und Knochenmetastasen entwickelt (>T2, N+ oder M+), dann ist eine lokale Behandlung nicht mehr ausreichend. Es wird jetzt eine systemische (auf den ganzen Körper wirkend) Therapie empfohlen. Die Hormontherapie kann das Prostatakarzinom nicht mehr heilen, sie ermöglicht aber, die Tumorgröße bzw. Ausdehnung des Tumors und seine Metastasen zu reduzieren und das Tumorwachstum zu verlangsamen. Besonders wenn der Tumor Beschwerden verursacht.
Hormone sind Botenstoffe des Körpers. Testosteron ist ein männliches Geschlechtshormon (Androgen), welches für die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane verantwortlich ist. Das Testosteron ist für die Funktion der gesunden Prostata erforderlich. Es fördert aber auch das Wachstum des Karzinoms.
Man spricht auch von der Hormonabhängigkeit des Prostatakarzinoms. Diese Hormonabhängigkeit wird bei der Therapie des Prostatakarzinoms augenutzt. Wenn der Testosteronspiegel gesenkt wird, verlangsamt sich das Wachstum der Prostatakrebszellen.