Untersuchung des Urinflusses identifiziert inkontinente Jungen, die von einer transurethralen Inzision profitieren werden
NEW YORK (Reuters Health) - Die Miktionscysthourethrographie (MCU) kann Jungen mit kongenitalen obstruktiven Läsionen in der posterioren Urethra identifizieren, die von einer transurethralen Inzision profitieren werden, berichten japanische Wissenschaftler im BJU International vom 27. August 2010.
Diese Läsionen seien eine der Hauptursachen für refraktäre Inkontinenz und nächtliche Enuresis, erklärte Dr. Hideo Nakai vom Children's Medical Center der Jichi Medical University in Tochigi, Japan, gegenüber Reuters Health in einer E-Mail. "Allerdings gibt es bislang noch keine standardisierten Diagnosekriterien für solche Läsionen."
Dr. Nakai und seine Kollegen untersuchten 20 Jungen mit refraktärer primärer nächtlicher Enuresis, bei denen nach MCU transurethrale Inzisionen (TUI) gesetzt worden waren. Die Wissenschaftler beurteilten ihre klinischen Outcomes basierend auf MCU und urodynamischen Untersuchungen drei bis vier Monate nach der letzten Inzision (sie konnte bei Bedarf wiederholt werden) und die Frequenz der Tagesinkontinenz und der nächtlichen Enuresis sechs Monate nach TUI.
Die urodynamischen Untersuchungen hatten zwei Muster gezeigt. 13 Patienten hatten ein synergistisches Muster, bei dem sich der Detrusordruck simultan zur Initiation der Blasenentleerung erhöhte. Die anderen sieben Patienten hatten ein dyssynergistisches Muster, bei dem der Detrusordruck unmittelbar vor der Entleerung höher war als bei der maximalen Flussstärke, anstatt mit der Initiation der Blasenentleerung zusammen zu treffen.
Nur bei den Jungen mit einem synergistischen Muster erwies sich die TUI als wirksam. Die Tagesinkontinenz verbesserte sich bei 87,5 Prozent dieser Patienten, die nächtliche Enuresis besserte sich um 77 Prozent. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei den Jungen mit einem dyssynergistischen Muster keine Verbesserung.
Gleichermaßen ging die Detrusorhyperaktivität in der Gruppe mit synergistischem Muster zurück, blieb aber in der dyssynergistischen Gruppe nach TUI bestehen.
Außerdem verbesserte sich der Detrusordruck bei maximaler Flussstärke und die Blasenkapazität in der Gruppe mit synergistischem Muster signifikant.
Dr. Nakai sagte, eine weitere Verfeinerung der MCU und der endoskopischen Diagnose werde zum Management kongenitaler Obstruktionen in der posterioren Urethra von Jungen beitragen. Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass einige Patienten mit kongenitaler mechanischer Obstruktion auch eine funktionelle Obstruktion aufwiesen, die die Effekte der TUI verdecken könnten, fügte er hinzu.
Wenn sich die Inkontinenz von Jahr zu Jahr nicht spontan verbessere, sei eine zugrunde liegende Störung oder Anomalie in der Blase oder der Urethra sehr wahrscheinlich, sagte er.
"Wenn bei Jungen im schulpflichtigen Alter eine gegenüber anticholinergen Medikamenten refraktäre Tagesinkontinenz bemerkt wird, empfehlen wir, dass bei ihnen eine Miktionscystourethrographie durchgeführt wird, um die zugrunde liegenden Anomalien zu unterscheiden, zum Beispiel kongenitale urethrale obstruktive Läsionen von Individuen mit normaler urethraler Anatomie", schlussfolgerte Dr. Nakai.
BJU Int online, 27. August 2010