Transurethrale Ethanolablation der Prostata lindert sicher BPH-Symptome
NEW YORK (Reuters Health) - Eine symptomatische benigne Prostatahyperplasie (BPH), die nicht auf eine medikamentöse Therapie anspricht, kann erfolgreich mittels einer transurethralen Ethanolablation der Prostata (TEAP) behandelt werden, so ein Bericht in der Märzausgabe des Journal of Urology.
Vorangegangene internationale Studien zu TEAP hätten gezeigt, dass die Maßnahme potenziell wirksam und relativ sicher ist, erläutern die Autoren.
Um den Prozess der Zulassung durch die U.S. Food and Drug Administration in Gang zu setzen, evaluierten Dr. Mark K. Plante vom University of Vermont College of Medicine in Burlington und seine Kollegen die Sicherheit und potenzielle Wirksamkeit der TEAP in einer Phase I/II-Studie zur Dosisfindung, an der 79 Männer mit therapierefraktären BPH-bedingten Entleerungsstörungen teilnahmen.
"Ethanol wurde transurethral mit einer gebogenen zystokopischen Nadel bei Männern in die Prostata injiziert, die randomisiert einer von drei Dosen zugeteilt wurden: 15, 25 oder 40 Prozent des Prostatavolumens durch transrektalen Ultraschall", berichtet das Team. Die Eingriffe dauerten im Schnitt 25 Minuten.
Die meisten Patienten (98 Prozent) waren in der Lage, die Blase zu entleeren, als der Foley-Katheter drei oder mehr Tage nach dem Eingriff entfernt wurde.
Die häufigsten Nebenwirkungen umfassten Hämaturie (41,8 Prozent), irritative Entleerungssymptome (39,2 Prozent), Schmerz/Unbehagen (27,8 Prozent), Harnverhalt (21,5 Prozent) und Harninkontinenz (13,9 Prozent), aber diese Beschwerden gingen typischerweise innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Eingriff zurück.
Eine zystoskopische Untersuchung einen Monat nach TEAP zeigte keine Hinweise auf eine Nekrose der Blasenwand, wie die Forscher beobachteten.
Nach der TEAP gab es signifikante Verbesserungen bei den Symptomen insgesamt, der maximalen Flussrate, dem Restharn- und Prostatavolumen, wie der Bericht zeigt. Verbesserungen wurden im ersten postoperativen Monat bei den meisten Patienten beobachtet, sie nahmen bis zu drei Monate lang zu und blieben bis zum sechsten Monat nach der OP bestehen.
Die klinischen Verbesserungen seien unabhängig von der Therapiedosis und der Prostatagröße gewesen, merken die Wissenschaftler an.
"Die TEAP ist eine vielversprechende minimal invasive Behandlungsoption für symptomatische BPH" schlussfolgern die Autoren. "Die ersten Ergebnisse dieser Studie stützen ihre potenzielle Wirksamkeit bei Männern mit symptomatischer BPH."
"Die weitverbreitete Anwendung der TEAP könnte eine weniger teure, aber immer noch sichere Behandlungsoption für ärmere Dritte-Welt-Länder darstellen und sollte nicht von der akademischen Community der westlichen Urologen ignoriert werden", schreibt Dr. J. Curtis Nickel von der Queen's University in Kingston, Ontario, Kanada, in einem kommentierenden diesbezüglichen Leitartikel. "Diese und andere Studien, die die TEAP evaluieren, legen eindeutig nahe, dass prospektive randomisierte Studien mit Schein- oder Vergleichsbehandlungen (z. B. gegenüber TURP) unternommen werden sollten."
Quelle: J Urol 2007;177:1030-1035.