Rohes Kreuzblütlergemüse schützt möglicherweise die Blase
NEW YORK (Reuters Health) - Der Verzehr von rohem, nicht aber gekochtem, Kreuzblütlergemüse könnte vor der Entwicklung eines Harnblasenkarzinoms schützen, so ein Bericht, der kürzlich bei der Sixth Annual International Conference on Frontiers in Cancer Prevention vorgestellt wurde, die von der American Association for Cancer Research gesponsert wurde. Kreuzblütlergemüse - wie Brokkoli oder Kohl - "sind rappelvoll mit Isothiocyanaten (ITCs), eine wohlbekannte Klasse von Substanzen zur Krebsprävention, die vor allem bei der Chemoprävention von Blasenkrebs vielversprechend sind", erläutern die Wissenschaftler in ihrer Zusammenfassung. Unklar war jedoch, wie viel man essen muss, um in den Genuss der schützenden Vorteile zu gelangen, oder ob Kochen die chemoprotektive Schlagkraft der Kreuzblütlergemüse verändert. Dr. Li Tang und Kollegen vom Roswell Park Cancer Institute in Buffalo, New York, sammelten detaillierte Ernährungsinformationen von 275 Personen mit der Diagnose eines primären Harnblasenkarzinoms und von 825 Personen ohne Krebs. Sie fanden, dass der Verzehr von drei oder mehr Portionen von rohem, nicht aber gekochtem, Kreuzblütlergemüse pro Monat - wie Brokkoli, Kohl oder Blumenkohl - das Risiko für Blasenkrebs um insgesamt rund 40 Prozent reduzierten. "Ganz wichtig: Raucher - selbst starke Raucher - können auch vom Verzehr roher Kreuzblütlergemüse profitieren", sagte Tang. Die Risikoreduktion, die mit dem Verzehr von mindestens drei Portionen roher Gemüse pro Monat bei Rauchern und schweren Rauchern assoziiert war, habe rund 40 bis 54 Prozent betragen, berichtete Tang. Am höchsten war die Reduktion für das Blasenkrebsrisiko - eine Risikoreduktion um 73 Prozent - bei Nichtrauchern, die pro Monat drei oder mehr Portionen roher Kreuzblütlergemüse verzehrten. "Kochen kann die ITCs in dem Gemüse erheblich reduzieren oder zerstören", fügte Tang hinzu, "das ist der Grund, warum man rohe Kreuzblütlergemüse essen muss, um den größten Nutzen aus diesen Nahrungsmitteln zu ziehen."