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NEW YORK (Reuters Health) ? Bei Männern mit einer Konzentration an prostataspezifischem Antigen (PSA) im Serum von 2,5 ng/ml oder niedriger ist der Prozentsatz an freiem PSA ein akkurater Prädiktor für Prostatakrebs bei der Prostatabiopsie. So die Ergebnisse einer Untersuchung, die in der Zeitschrift Cancer vom 15. November veröffentlicht wurde.
?Kürzlich haben urologische und onkologische Assoziationen den empfohlenen Schwellenwert an Gesamt-PSA im Serum für eine Prostatabiopsie von vier auf 2,5 ng/ml gesenkt?, schreiben Dr. Jochen Walz vom Institut Paoli-Calmettes in Marseille, Frankreich, und Kollegen. ?Bis zu 17 Prozent der Männer mit einem PSA-Wert unterhalb des akzeptierten Schwellenwerts für eine Prostatabiopsie von 2,5 ng/ml haben möglicherweise Prostatakrebs.?
Die Wissenschaftler untersuchten, inwieweit der Prozentsatz an freiem PSA Auskunft über ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko bei Männern gibt, deren Konzentration an Gesamt-PSA nicht über 2,5 ng/ml liegt. Sie bestimmten zudem die pathologischen Charakteristika der in dieser Population gefundenen Krebsarten.
Im Ganzen wurden zwischen 1999 und 2006 543 Männer mit einem PSA von 2,5 ng/ml oder niedriger zu einer ersten Prostatabiopsie überwiesen. Insgesamt wurde bei 125 (23 Prozent) Männern in der gesamten Gruppe und 77 (19,3 Prozent) derjenigen mit einer unauffälligen digitalen Rektaluntersuchung bei der Biopsie Prostatakrebs festgestellt.
79 der Patienten mit Prostatakrebs unterzogen sich einer radikalen Prostatektomie. Von diesen 79 Patienten befanden sich 13 (16,5 Prozent) im Krankheitsstadium pT3 und 24 (35,6 Prozent) hatten einen Gleaseon-Score von 3 + 4 oder höher.
Von den Patienten mit einem Prozentsatz an freiem PSA von unter 14 Prozent hatten 59 Prozent der gesamten Gruppe und 49 Prozent derjenigen mit unauffälliger digitaler Rektaluntersuchung Prostatakrebs.
Die Ergebnisse einer multivariaten Analyse zeigten, dass der Prozentsatz an freiem PSA (p < 0.001) und der Befund der digitalen Rektaluntersuchung (p = 0,001) die einzigen unabhängigen Prädiktoren für Prostatakrebs waren.
?Die routinemäßige Nutzung des Prozentsatzes an freiem PSA sollte für das Screening auf Prostatakrebs oder Früherkennungsmaßnahmen eindringlich empfohlen werden, um die Wahrscheinlichkeit von Prostatakrebs bei Biopsie besser nach dem Risiko stratifizieren zu können?, schlussfolgern Dr. Walz und seine Kollegen.
Quelle: Cancer 2008; 113: 2695-2703