Männer mit Diabetes neigen zu Nykturie
NEW YORK (Reuters Health) - Männliche Diabetiker haben einem aktuellen Bericht in Diabetes Care zufolge ein erhöhtes Risiko für irritative Symptome der unteren Harnwege (lower urinary tract symptoms, LUTS) und Nykturie. Bei afro-amerikanischen Männern war der Zusammenhang zwischen Diabetes und LUTS besonders stark ausgeprägt.
Dr. Aruna V. Sarma von der University of Michigan in Ann Arbor und Kollegen untersuchten die Verbindungen zwischen Diabetes und klinischen Markern der benignen Prostatahyperplasie (BPH) bei 2484 Teilnehmern der Olmsted County (Minnesota) Study of Urinary Symptoms and Health Status (n = 2115 weiße Männer) und der Flint (Michigan) Men's Health Study (n = 369 schwarze Männer).
Diese beiden populationsbasierten Kohortenstudien wurden aufgebaut, um den natürlichen Verlauf der BPH zu evaluieren. Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 56 Jahre alt und 150 von ihnen litten an Diabetes. Keiner von ihnen hatte Prostatakrebs.
Im Einzelnen analysierten die Forscher die Schwere der LUTS, die maximale Harnflussrate, das Prostatavolumen und den Level an Prostata-spezifischem Antigen, den PSA-Wert.
Dr. Sarmas Team berichtet, dass Diabetes mit einem signifikant erhöhten Risiko für irritative Symptome wie Miktionsfrequenz und Harndrang (Odds Ratio 1,73) sowie speziell Nykturie (Odds Ratio 2,04) verbunden war. Die Assoziation zwischen Diabetes und mittelschweren bis schweren LUTS war bei Männern afro-amerikanischen Ursprungs (OR 2,37) stärker ausgeprägt als bei weißen Männern (OR 1,07), doch der Unterschied war nicht signifikant.
Zwischen Diabetes und Prostatavolumen, maximaler Harnflussrate und PSA gab es keinen signifikanten Zusammenhang.
"Zusammengefasst legen unsere Resultate nahe, dass das Vorliegen einer Diabetes-Erkrankung weniger mit dem Prostatawachstum verknüpft ist, sondern eher mit den dynamischen Komponenten der Funktion der unteren Harnwege", schlussfolgern die Forscher.
Quelle: Diabetes Care 2008;31:476-482.