Komplikationen häufig nach Blasenaugmentation bei Kindern
NEW YORK (Reuters Health) - Kinder, die sich einer Augmentation oder Substitution der Harnblase unterziehen, müssen nach dem Eingriff peinlich genau nachbeobachtet werden, um potenzielle Komplikationen zu vermeiden, berichteten ungarische Wissenschaftler am 11. November online in BJU International.
Wie Dr. Zoltan Kispal gegenüber Reuters Health in einer E-Mail betonte, sind "eine sorgfältige Auswahl der Patienten, eine adäquate präoperative Aufklärung und eine lebenslange Nachbeobachtung essenziell".
Dr. Kispal und seine Kollegen von der Universität Pécs kamen zu dieser Schlussfolgerung nachdem sie Daten zu 80 Patienten untersucht hatten, bei denen eine Blasenaugmentation per Ileozystoplastik, Kolozystoplastik oder Gastrozystoplastik durchgeführt worden war. Weitere sechs Patienten unterzogen sich einer Blasensubstitution. Die Eingriffe fanden zwischen 1988 und 2008 statt.
Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 8,6 Jahren hatten sich bei 56 Patienten 105 Komplikationen ergeben. Am häufigsten waren Harnsteine (39), Komplikationen am Stoma (16) und Darmobstruktionen (11). Die restlichen 30 Patienten entwickelten keine Komplikationen.
25 Patienten erlitten mehr als eine Komplikation und es waren insgesamt 91 Folgeoperationen notwendig.
Patienten mit Kolozystoplastik hatten signifikant mehr Komplikationen, insbesondere Steinbildung, und signifikant mehr postoperative Interventionen als diejenigen mit Ileozystoplastik oder Gastrozystoplastik.
Die Wissenschaftler beobachteten, dass diese Eingriffe und speziell die Kolozystoplastik mit einer großen Anzahl solcher unerwünschter Ereignisse verbunden sind.
Deshalb, schlussfolgerte Dr. Zoltan, sei eine aufmerksame Nachbetreuung notwendig, um "operative und metabolische Komplikationen bei Patienten mit Blasenaugmentation oder -substitution zu reduzieren, frühzeitig zu erkennen und zu managen".
Quelle: BJU Int online, 11. November 2010