Harninkontinenz in der 30. SSW unterschätzter Risikofaktor für postpartale Inkontinenz
ROTTERDAM (MedCon) - Die Schwangerschaft an sich gilt als Risikofaktor für spätere Inkontinenzprobleme auch von noch jungen Frauen. Beim 37. Kongress der International Incontinence Society (ICS) in Rotterdam wies der norwegische Urogynäkologe Dr. Stian Langeland Wesnes jetzt nach, dass 50 Prozent der Frauen sechs Monate nach einer Vaginalgeburt immer noch mit Inkontinenz zu kämpfen hatten.
In Vergleichen mit selektiver Sectio beziehungsweise nicht-selektivem Kaiserschnitt hätten Inzidenz und Prävalenz von Harninkontinenz ein halbes Jahr nach der Geburt sehr stark variiert, erklärte der Bergener Gynäkologe.
Seinen Erkenntnissen nach ist das "Auftreten von Harninkontinenz in der 30. SSW ein unterschätzter Risikofaktor für eine Inkontinenz post partum". Kaiserschnitt scheine dagegen ein "protektiver Faktor zu sein", berichtete Langeland Wesnes.
Die Bergener Studie wertete die Fragebögen von 12.679 Erstgebärenden aus, die vor der Schwangerschaft keine Harnverlust-Probleme gehabt hatten, und verglich sie mit Daten des Medical Birth Registry of Norway.