Bariatrische Eingriffe lindern Inkontinenz bei krankhaft adipösen Frauen
NEW YORK (Reuters Health) - Gewichtsverlust, der nach einer Magenbypassoperation erzielt wird, reduziert die Prävalenz und Schwere von Harn- und Stuhlinkontinenz bei krankhaft adipösen Frauen, wie die Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie zeigen.
Adipositas sei ein Risikofaktor für Inkontinenz, merken Dr. Kathryn L. Burgio und ihre Mitarbeiter von der University of Alabama at Birmingham in der Novemberausgabe von Obstetrics & Gynecology an. Frühere Studien hatten vermuten lassen, dass Gewichtsverlust nach bariatrischen Eingriffen die Prävalenz von Harninkontinenz reduziert, aber in der Literatur fand sich wenig zu den Wirkungen auf die Stuhlinkontinenz oder die Schwere der Symptome.
Die Wissenschaftler bestimmten die Outcomes für 101 Frauen zwischen 20 und 55 Jahren mit einem BMI von mindestens 40, die sich einer laparoskopischen Roux-en-Y-Magenbypass-Operation unterzogen.
Der durchschnittliche BMI sank von 49 zu Studienbeginn auf 35 sechs Monate nach dem Eingriff und auf 30 nach zwölf Monaten. Die Prävalenz von Harninkontinenz zu diesen Zeitpunkten fiel von 67 Prozent auf 41 Prozent und dann auf 37 Prozent (p < 0,001). Die Antworten der Patientinnen in den Fragebögen zeigten, dass sich auch die Schwere der Symptome signifikant besserte.
Dr. Burgios Team berichtet, dass Reduktionen bei der Inkontinenzrate signifikant mit dem Ausmaß des Gewichtsverlusts verbunden gewesen seien (p = 0,01). Zum Beispiel "hatten 71 Prozent der inkontinenten Frauen, die mindestens 18 BMI-Punkte verloren, zwölf Monate nach dem Eingriff wieder eine Harnkontinenz erlangt".
Die Prävalenz von Stuhlinkontinenz fiel von 19 Prozent auf neun Prozent nach sechs sowie zwölf Monaten (p = 0,018). Die Flatusinkontinenz stieg jedoch von 13 Prozent auf 30 respektive 39 Prozent.
Dr. Burgio und ihre Mitarbeiter empfehlen, dass "die potenziellen Vorteile der bariatrischen Chirurgie bei der Beratung krankhaft adipöser Frauen über ihre Behandlungsoptionen bei Harn- und Stuhlinkontinenz erwogen werden sollten".
Quelle: Obstet Gynecol 2007; 110:1034-1040.